Hundegeschichte - Eurasier

ich sehe Dich
2022.1.6
Mein Abschied von zu Hause
2022.1.6
Direkt zum Seiteninhalt
Bei den Eurasiern stolpert man unweigerlich über den Namen Konrad Lorenz und den lt Lupus Hund, was heisst das eigentlich? Dann heisst es immer "Familienhund" - läuft dann ein Eurasier so quasi nebenbei?
Lorenz war der Meinung, diese Hunde stammten eigentlich vom Wolf ab, während er die anderen als Nachkommen der Schakale bezeichnete.
Braucht der wirklich keinen Auslauf und ist für Sport ungeeignet?
Konrad Lorenz war Verhaltensforscher und als solcher hat er wohl manches aus anderer Sicht betrachtet und versucht seine Beobachtungen wissenschaftlich zu untermauern.
Eine seiner Beobachtungen über Hunde betraf den deutlichen Unterschied im Verhalten, manche Hunderassen und auch die Mischlinge daraus, legen ein eher unterwürfiges oder vielmehr angepasstes Verhalten an den Tag, während andere als schwierig galten.
Sie haben sich nicht einfach dem Menschen unterworfen, sondern wollten gefordert und gefördert werden.
Soweit man das herauslesen kann, war Lorenz von Hunden begeistert, die im übertragen Sinn bei dem Befehl "spring" nicht gefragt haben "Wie hoch?" sondern "Warum?"
Die These der Abstammung ist mittlerweile überholt, nicht aber die Einteilung, viele Kynologen sprechen auch heute noch bei einem denkenden Hund von einem Lupus Hund.
Der Eurasier ist tatsächlich ein Hund, der fragt "Warum?" Bekommt er einen plausiblen Grund wird er springen, durch einen blossen Befehl ist er nicht zu bewegen.
Es ist nicht nur die Motivation, der Eurasier ist ein Teamspieler, ein Rudelhund, er braucht seine Familie und er braucht Zuspruch, dann ist er ein aussergewöhnlicher Gefährte.
Er lernt schnell, oft durch blosses zuschauen und nachahmen, stupide Wiederholungen sind ihm ein Gräuel. Wer es schafft einige Abwandlungen in den Hundesportalltag einzubauen, die Anforderungen abwechslungs reich zu gestalten, die Schwierigkeitsstufen mal hoch zu schrauben, mal niedrig zu halten, wird einen treuen Sportkameraden finden.

Ja, mit einem Eurasier Hundesport zu machen ist anstrengend, auch und vor allem für das menschliche Teamteil. Natürlich sind die Eurasier verschieden und Ausnahmen bestätigen die Regel.
Es gibt welche, die überhaupt nicht arbeiten wollen und welche, die schaffen die Begleithundeprüfung mit Links. Genauso sieht es mit dem täglichen Auslauf aus. Wenigstens zwei Stunden sollten es schon sein, eher mehr. Eurasier suchen sich ihre Freunde auch selbst heraus, dass kann ich aus leidvoller Erfahrung sagen. Die beste Freundin hat einen neuen Hund, der verabscheut wird und aus ist es mit der Freundschaft,
andersherum kann es durchaus auch mal der Hund von jemand sein, der einem gar nicht liegt, aber da muss man durch. Dann quält man sich eben mal eine halbe Stunde intensive Konversation über das Wetter ab,
der Eurasier dankt es einem auf seine Weise, mit Küsschen und dankbarem Blick.
"Hören" nicht immer aber immer öfter. Auch da haben sie durchaus ihren eigenen Kopf, oft sind die leisen Töne viel angebrachter und werden besser befolgt als ein harscher Umgangston.
Ich habe meine Hunde alle mit Hör- Sicht- und Tonzeichen ausgebildet, mit hervorragendem Erfolg.
Selbst auf grosse Entfernungen muss ich nicht schreien, ein kurzes Winken reicht und der Hund ist wieder an meiner Seite, natürlich nicht ohne die berühmten Ausnahmen.

Zurück zum Seiteninhalt